Kampf um Chianti – Wie zwei Hähne das Schicksal einer gesamten Region bestimmen

Eine Legende besagt, dass im Mittelalter die Städte Siena und Florenz um die Vorherrschaft in der Region Chianti kämpften. Dieses war bereits damals eine Weinregion und ist heute weltweit bekannt für den Rotwein Chianti. Kein Wunder also, dass die größten Städte der Region dieses Gebiet für sich gewinnen wollten. Was aber hat das Ganze mit zwei Hähnen zu tun fragst Du Dich jetzt. Das ist tatsächlich eine sehr spannende Geschichte und vor allem eine seltene, in der Hähne eine so große Rolle spielen.

Wie zwei Hähne über das Schicksal der Chianti Region entschieden

Die Geschichte vom schwarzen Hahn

Um die blutigen Kämpfe zu beenden und die Frage zu klären zu welcher Stadt Chianti gehört, einigten sich die Streitparteien auf ein Wettrennen. Die Städte liegen ca. 70 km voneinander entfernt. Im Morgengrauen beim ersten Hahnenkrähen sollte je ein Reiter der jeweiligen Stadt los reiten. An dem Punkt, an dem sie sich träfen, würde dann die neue Grenze sein. Die Stadt Siena entschied sich für einen wunderschönen weißen Hahn. Sie kümmerten sich hervorragend um das Tier und fütterten ihn, sodass er am nächsten morgen kräftig krähen konnte. Florenz hingegen wählte einen schwarzen Hahn, den sie schlecht behandelten und ihm das Futter verweigerten. Vor lauter Kummer sollte er am nächsten Morgen so früh wie möglich krähen. Der nächste Morgen kam und der schwarze Hahn krähte aus vollem Leib, sodass der Reiter einen guten Start hatte. Der weiße Hahn hingegen war voll gefressen erst sehr spät wach und krähte. Der sienesische Reiter schwang sich auf das schnellste Pferd der Stadt und galoppierte los. Doch weit kam er nicht, da der Vorsprung des florentinischen Reiters zu groß war. Etwa 12 km vor den Stadtmauern Siena‘s trafen sich die beiden Reiter. Daher konnte Sienna nur eine kleine Region für sich wett machen und der schwarze Hahn wurde das Symbol für die Chianti (Classico) Region. Der genaue Zeitpunkt dieser legende ist nicht überliefert aber bereits im 8. Jahrhundert soll es eine Region namens „Clanti“ gegeben haben. Im 13. Jahrhundert gab es ein Militärbündnis namens „Lega del Chianti“ der Städte Radda in Chianti, Castellina in Chianti und Gaiole in Chianti, welches einen schwarzen Hahn als Symbol trug. Heute ist dieser Hahn auf jeder Weinflasche des Chianti Classico abgebildet. Es gibt einen schönen Kurzfilm auf italienisch mit englischem Untertitel, der die Geschichte spannend veranschaulicht. Hier geht es zum Film „La leggenda del Gallo Nero“.

Sind die Hühnerrassen der Chianti-Geschichte überliefert?

Tatsächlich konnte ich keine Quellen finden, welche die Namen der Rassen aus der Legende überliefern. Es gibt zwar sehr alte Hühnerrassen in Italien aber eine Hühnerrasse, welche seit dem Mittelalter besteht, ist mir nicht bekannt. Da Hühnerrassen über die Jahrhunderte erst erzüchtet wurden und sich dann stetig weiterentwickelt haben, ist es jedoch unwahrscheinlich, dass es die Rassen heute noch gibt. Sollte Dich generell interessieren, wie Hühner nach Europa gekommen sind und warum sie gezüchtet wurden, dann lies Dir unbedingt meinen Blogbeitrag Domestikation des Haushuhns durch. Eine kleine Spur zu einer alten italienischen Hühnerrasse habe ich aber vielleicht auch gefunden.

Ich beim schreiben der Hühnergeschichte über den schwarzen Hahn und die Chianti Region

Eine Möglichkeit für den weißen Hahn sind die Vorgänger des weißen Livorno/Leghorn. Sie sollen aus den ländlichen Regionen der Toskana stammen. 1828 wurden Zuchtstämme vom Hafen Livorno in die USA verschifft. Dies soll den weißen Hühnern den Namen verschafft haben. Allerdings gibt es auch sehr viele bereits ausgestorbene Hühnerrassen über die nur sehr wenig bekannt ist. Letztendlich werden wir die Frage, welche Hühnerrassen an der Legende beteiligt waren nicht klären können. Trotzdem finde ich die Geschichte spannend und ich hoffe Du kannst mir zustimmen. 

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